No shortcut aus der Krise
So ungefähr in der Mitte des Lebens taucht irgendwie ein matschiges Feld auf. Zwischen Unlust und Neustart, Aufbruch oder Krise.
“Willkommen in der Lebensmitte” (ich weiß nicht mehr, ob ich an der Stelle gegrinst oder geseufzt habe). Es ist wissenschaftlich und nationenübergreifend belegt, dass irgendwo im Alter zwischen Mitte 40 und Ende 50 wichtige Fragen und gesunde Zweifel auftauchen, die wir uns in der Art und auch so massiv vorher noch nicht gestellt haben. Das sucht man sich nicht aus. Es bricht über einen herein.
Ich dachte immer, mir passiert das nicht. Oder weniger als anderen. Wieso? Weil ich mit 50 eigentlich schon einiges erreicht habe im Leben. Super Family, erfolgreiche Kreativagentur aufgebaut und verkauft, Social Startup in Afrika und Welt bereist und wirklich tolle Freundschaften geknüpft …
Und doch vor 4 Jahren hat es mich voll erwischt. Die Fragen rotierten und keine Ruhe in Sicht. Weitere Details erspare ich euch.
Und heute läuft mir dann diese Erkenntnis über den Weg: “Menschen, die in der Krise stecken, erleben eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Es gibt Phasen, die dabei durchlaufen werden müssen und es gibt keine Abkürzung in diesem Prozess. Jeder Gefühlsraum muss durchschritten werden.”
Wie gut tut der Gedanke – oder ist das schon eine Erkenntnis – dass es keine Abkürzung in der Wandlung gibt. “No Shortcut!” Bämmm.
Auf einmal kehrt etwas ein, das ich früher Ruhe genannt hätte. Eine gewisse Gelassenheit weil ich beginne zu verstehen, dass sich hier nichts beschleunigen lässt. Und die Erkenntnis tut ehrlich gesagt ganz gut für den Moment.
Die Frage ist, willst Du das lieber alleine oder in Gemeinschaft durchleben?