Das Jahr beginnt, wann ich es will

Kurz zurückgespult. Silvester ist bei uns zu Hause immer so eine Sache. Während ich das alte Jahr mit möglichst buntem Brimborium verabschieden und das neue empfangen will, findet meine Frau, Silvester ist eigentlich nur ein Termin wie jeder andere. Nichts Einschneidendes, nichts Epochales.


Dieses Jahr, also letztes, als wir coronabedingt einträchtig in familiärer Kleinstrunde um unsere Feuerschale im Garten standen, ist bei mir dann irgendwie der Groschen gefallen. „Wer bestimmt hier eigentlich was? Wer gibt was vor? Andere Länder, Kulturen starten auch zu anderen Zeitpunkten ins neue Jahr.“


Klar, Rhythmus ist wichtig. Tage, Monate, Jahreszeiten, unser Herzschlag, Gezeiten und Lebenszyklen. Nicht zuletzt die Musik. Alles ist Rhythmus. Und es geht sicherlich nicht darum, gegen den Rhythmus zu leben. Schon gar nicht gegen den eigenen. Es geht um die Freiheit des Zeitpunkts. Auf 3 einsteigen statt auf 1, plötzlich ist die unscheinbarste Pause voller Spannung, ein Innehalten nicht Erschöpfung, sondern Crescendo zum nächsten Höhenflug.


Die Entscheidung steht: Mein neues Jahr beginnt, wann ich es will. Nicht gegen den Takt, aber genau dann, wenn mein Moment dafür gekommen ist. Mal sehen wann der kommt … meine Frau findet das zumindest schon mal super!

wolfgang-von-geramb-Das neue Jahr.jpg
Previous
Previous

Once in a Lifetime

Next
Next

Mein Lehrer, der Krake